Willkommen bei Findeis Ahnenforschung

 

Josef (mein Vater), Barbara (meine Tante), Mathias (mein Onkel) Findeis

Über mich - Ernst Findeis

Meine Eltern führten ein offenes, gastfreundliches Haus. An Sonntagen hatten wir nicht selten zehn und mehr Gäste. Sie sprachen nicht wie meine Kameraden auf der Straße, sie hatten einen anderen Dialekt. Sie redeten immer von der Heimat , und sie meinte damit nicht den Ort an dem wir jetzt wohnten - es war ein Ort namens Gakowa, in weiter Ferne und in der Vergangenheit. Die Leute sagten über uns, das sind Flüchtlinge und die Eltern, meiner Freunde nannten mich Flüchtlingskind.  Ich war Kind, ich habe die  Geschichten über die Heimat jahrelang immer und immer wieder gehört - lustige und auch schreckliche, aber sie haben mich nicht tangiert. Für die Kinder auf der Straße war ich nur kurz das Flüchtlingskind, das man mitten im Winter bis zum Bauchnabel in den Fluss getrieben hat, aber nicht lange, dann  war ich Freund, Kamerad und anderes spielte für sie bald keine Rolle mehr. 

Erst Jahrzehnte später begann ich, mich für das ungarische Dorf Gakowa und die Menschen, die dort lebten - meine Ahnen - zu interessieren. Das deutsche Dorf in Ungarn, das 1763 gegründet wurde und das meine Vorfahren mit aufgebaut haben, bis es 1944 zum russisch-serbischen Internierungslager wurde, in dem tausende zu Tode kamen, nur weil sie deutschsprachig waren. Rund 180 Jahre Geschichte, hinter der tausende deutsche Aussiedler stehen, deren Namen, Leben und Schicksale heute niemand mehr kennt, die der Erinnerung entrissen sind. Meine Mutter sagte, als sie noch lebte, warum tust du dir das den an, die sind doch schon alle tot.

Was mich bewegt? Jedem meiner Vorfahren, jedem Schicksal, das ich in Ortssippenbüchern, Ortsfamilienbüchern und Kirchenbüchern recherchiert habe, gebe ich dadurch wieder einen Namen, eine Erinnerung. Indem ich sie hier auf meiner Website und auf Genealogie-Plattformen im Internet veröffentliche, entreiße ich jeden einzelnen von ihnen der Vergessenheit.